
26 Jahre HPW: Vom Pioniergeist zum „Impact made in Africa“
Wenn ein Unternehmen auf 26 Jahre zurückblickt, geht es nicht nur um Zahlen, Standorte oder Produkte. Es geht um Entscheidungen und um die Haltung, mit der sie getroffen wurden. Bei HPW trägt jede grosse Wendung die gleiche Überschrift: Mut zum Neuen. Im Interview mit Hans Peter Werder (Founder & Chairman) und Ilir Zuberi (Leiter Sales & Marketing) blicken wir gemeinsam zurück und in die Zukunft.
Die ersten Schritte: Ananas im Schälchen
Hans Peter erinnert sich noch genau: „In ganz Europa gab es damals nirgends geschnittene Ananas im Supermarkt.“ Trotzdem stürzte er sich mit seinem Team ins Abenteuer Fresh Cut. Viele hielten das für verrückt. Doch mit Standhaftigkeit, Flexibilität und der Überzeugung, dass Neues eine Chance verdient, wurde daraus eine Erfolgsgeschichte.
Pionierarbeit mit Verantwortung
Wenig später folgte der nächste grosse Schritt: HPW wurde zum grössten Ananas-Exporteur. Doch anstatt nur die „perfekten“ Früchte zu vermarkten, nahm HPW jede Ananas vom Feld, gross, klein oder krumm. Der Ansatz war mutig und hatte Erfolg, aber er zeigte auch Grenzen: Die Farmer verdienten trotzdem nicht genug. Daraus entstand eine wegweisende Erkenntnis: Echte Wertschöpfung muss dort stattfinden, wo die Früchte wachsen.
So begann HPW in Westafrika zu investieren, Fabriken aufzubauen und Früchte direkt vor Ort zu trocknen. Eine Pioniertat, niemand hatte das zuvor in Westafrika gemacht. Heute arbeiten mehr als 2.500 Menschen in Ghana und Côte d’Ivoire für HPW, und die Wertschöpfung bleibt im Ursprung.
Zweifel als Motor
„Natürlich gibt es Zweifel“, sagt Hans Peter. „Wenn Fabriken nicht ausgelastet sind, dann schmerzt das.“ Doch Zweifel wurden bei HPW nie zum Stoppsignal, sondern zum Treibstoff. Denn gleichzeitig war da immer der Blick auf die Wirkung im Ursprung: Arbeitsplätze, Einkommen, Chancen. Das gab die Kraft, weiterzumachen.
Eine Kultur über Kontinente hinweg
Besonders stolz ist Hans Peter auf die Unternehmenskultur, die daraus entstanden ist: flache Hierarchien, transparente Zusammenarbeit über zwei Kontinente hinweg und das Vertrauen, dass jeder Verantwortung übernehmen kann. „Es gibt keine CH-Themen oder Afrika-Themen, wir denken gemeinsam“, betont er.
Der Blick nach vorne: What’s the next big thing?
Während Hans Peter auf 26 Jahre voller mutiger Entscheidungen zurückblickt, richtet Ilir, die nächste Generation, den Blick nach vorn. Seine zentrale Frage: What’s the next big thing?
„HPW hat eine Geschichte voller Pioniermomente, Fresh Cut, Snacks, Trockenfrüchte. Für mich ist die wichtigste Aufgabe, dieses Denken weiterzutragen: Immer zu fragen, was das nächste große Ding ist.“ Ilir Zuberi
Die Zukunft von HPW wird sich in drei großen Dimensionen entfalten:
- Neue Produkte für eine neue Generation von Konsumenten
Healthy Snacking boomt weltweit und HPW will hier noch stärker präsent sein. Nach getrockneten Früchten und Schokoladen-Snacks geht es nun darum, neue Kombinationen zu entwickeln: Cashews aus Westafrika, innovative Fusion-Produkte, nachhaltige Verpackungen.
- Neue Märkte und Standorte in Afrika
HPW hat in Ghana und Côte d’Ivoire gezeigt, dass Wertschöpfung vor Ort funktioniert, wirtschaftlich, sozial und ökologisch. In den kommenden Jahren sollen weitere Länder in Afrika dazukommen. Dort warten neue Chancen: neue Rohstoffe, neue Arbeitsplätze, neue Partnerschaften. Das Ziel: Mehr Impact, breiter gestreut.
- Neue Technologien für eine globale Zusammenarbeit
Auch wenn HPW kein Tech-Unternehmen ist, werden digitale Tools entscheidend sein. Ob Software für genauere Forecasts, CRM-Systeme für stärkere Kundennähe oder Plattformen, die die Zusammenarbeit über Kontinente hinweg erleichtern, Technologie wird HPW helfen, schneller, transparenter und effizienter zu werden.
„Wir wollen Pionier bleiben, nicht nur bei Produkten, sondern auch darin, wie wir zusammenarbeiten. Technologie ist der Schlüssel.“ - Ilir Zuberi
Die Rolle der nächsten Generation
Ein besonderes Signal: HPW überlässt die Zukunft nicht dem Zufall. Im Rahmen des Future Talents Programms entwickeln junge Mitarbeitende Szenarien für Produkte, Märkte und Technologien. Sie bringen ihre Ideen direkt ins Steering Committee ein und gestalten aktiv mit. So wird der Pioniergeist von Hans Peter zur gelebten Haltung einer ganzen Generation.
Impact made in Africa und darüber hinaus
Die kommenden Jahre stehen im Zeichen von Wachstum, nicht um des Wachstums willen, sondern um Chancen zu schaffen für Farmer, Mitarbeitende und Konsumenten. Was in 26 Jahren mit Fresh Cut begann, hat Tausende Jobs in Afrika geschaffen. Und das ist erst der Anfang.
Hans Peter bringt es zum Schluss auf den Punkt: „Das Schönste ist zu sehen, dass der Pioniergeist weiterlebt. Dass hier Menschen sind, die streben, die anders denken und Neues wagen. Genau darum geht es.“